Leitlinien

Nach dem landwirtschaftlichen Kurs hat sich die biologisch dynamische Landwirtschaft entwickelt.

Für alle in der biologisch dynamischen Landwirtschaft Tätigen ist die Arbeit an der Betriebsindividualität ein ständiger Kampf um das Bewusstsein aus dem heraus die Betriebsentwicklung immer wieder neu verantwortet werden muss.

Diesen Kampf um das Bewusstsein leben wir auf den Höfen auch in der Verantwortung für die Naturpflege und auf der anderen Seite in der Verantwortung für die Ernährungsqualität der zu vermarktenden Lebensmittel.

Alle Bodenbesitzer bzw. -nutzer stehen in der Verantwortung, die ihnen überlassene Natur insbesondere Boden, Pflanzen und Tiere der nachfolgenden Generation fruchtbar weiterzugeben. In der Arbeit für die Ernährung ist die Landwirtschaft die Basis für die Erzeugung von Lebensmitteln, die aber danach durch viele "Hände" gehen, sei es Transport, Verarbeitung, Groß- und Einzelhandel und Verbraucher.

Insofern stehen biologisch dynamische Betriebe mit ihrer Auffassung von der Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben in einer existentiellen Abhängigkeit zu der Auffassung der Gesellschaft und insbesondere der Marktpartner über das Wirtschaftsleben.

Der konventionellen Auffassung über das Marktgeschehen wird man sich nicht entziehen können.

Es ist aber geboten und angemessen, nach Marktpartnern offensiv zu suchen, die ebenso im Sinne des Kampfes um das Bewusstsein eine assoziative Zusammenarbeit anstreben.

Aus dieser Intention heraus begründen die Gesellschafter einen Wirtschaftsbetrieb.

Wir als Erzeugervertreter suchen Abnehmer und Marktpartner, denen auch daran liegt, über assoziative Vereinbarungen an einer kostendeckenden Preisgestaltung mitzuwirken.

Das heißt aber auch, sich aktiv für eine Verbraucheraufklärung über den Vermarktungsprozess einzusetzen.

Mitverantwortung für die Preisbildung in der Marktkette kann nur getragen werden, wenn die Beteiligten vom Erzeuger bis zum Verbraucher Kenntnis über die Kostenstruktur gewinnen, mit dem Ziel, eine sich aus dem biologisch dynamischen Landbau ergebende Ernährungsqualität zu ermöglichen.

Der Betrieb will nicht in den hofnahen und regionalen Markt der biologisch dynamischen Betriebe eingreifen.

Für die Arbeit auf dem überregionalen Markt suchen wir eine horizontale Verständigung unter den biologisch dynamischen Lieferanten, um Verkaufspreise zu erreichen, die die biologisch-dynamische Arbeit ermöglichen.

Anderenfalls darf nur unter Bio-Kennzeichnung ausgeliefert und abgerechnet werden.

 

Verfasst von F. von Homeyer 1997